| Familie: | Glattnasen, Verspertilionidae | 
| Größe: | Kopf - Rumpf 60 - 82 mm, Flügelspannweite 320 - 400 mm | 
| Gewicht: | 19 - 40 Gramm | 
| Kennzeichen: | Ohren breit, dreieckig, Ohrdeckel kurz, pilzförmig, Fell kurz, eng anliegend, rostbraun und glänzend an der Oberseite, matt und hellbraun an der Unterseite. (Färbungsanomalien, Albinismus), Flügel lang und schmal, die Armflughaut setzt an der Ferse an. | 
| Verbreitung: | In ganz Europa ohne Irrland, Schottland, Nordskandinavien. | 
| Lebensraum: | Waldfledermaus, auch in Parks, Vorkommen hauptsächlich im Flachland. | 
| Quartiere: | Sommerquartiere (Wochenstuben,
Balzquartiere) in
Baumhöhlen, z. B. alten Spechthöhlen, ausgefaulten
Astlöchern, Stammrissen. Der Grosse Abendsegler bezieht auch
Fledermauskästen. Winterquartiere in tiefen, dickwandigen Baumhöhlen, tiefen Felsspalten.  | 
    
| Winterschlaf: | Je nach Witterung von Ende Oktober/Mitte November bis Mitte März/Anfang April. Vor Winterquartieren sind oft laute, schrille Laute zu hören. Bei milderem Wetter fliegen einige Tiere aus. Abendsegler bilden Gruppen in den Quartieren. Sie sitzen teilweise dachziegelartig übereinander. In der Gruppe können Abendsegler Temperaturen bis - 3 C ° einige Zeit ertragen. | 
| Wanderungen: | Abendsegler ziehen im Frühjahr von S/W-Europa nach N/O-Europa im Herbst umgekehrt. | 
| Fortpflanzung: | Die Weibchen und Männchen sind im 1. Jahr
geschlechtsreif. Weibchen gebären aber z. T. erst im 2. Jahr.  Die Paarungszeit dauert von August bis Oktober. Ein Männchen besetzt für mehrere Wochen ein Paarungsquartier, meist Baumhöhle, und wehrt andere paarungsbereite Männchen ab. Die Männchen geben am Quartiereingang oder während des Fluges im Revier Paarungsrufe von sich. Sie markieren den Quartiereingang mit duftenden Sekreten. 4 - 5, manchmal 20 Weibchen suchen ein balzendes Männchen auf und bleiben bis zu 2 Tagen im Paarungsquartier. Paarungen erfolgen auch im Winterquartier, wobei sich die Männchen mit lethargischen Weibchen paaren. Die lethargischen Weibchen können von mehreren Männchen begattet werden. Zwillinge stammen daher oft von verschiedenen Vätern. Ab Mitte Mai bilden 20 - 50 Weibchen sog. Wochenstuben. Die Geburt der Jungtiere erfolgt ab Mitte Juni/Anfang Juli. In der Regel bekommt ein Weibchen zwei Junge.  | 
    
| Alter: | Höchstalter 12 Jahre. | 
| Jagd: | Abendsegler beginnen früh d. h. vor Sonnenuntergang mit der Jagd. Sie jagen etwa 1 - 1,5 Stunden, kehren danach zum Quartier zurück. Eine zweite Jagdperiode folgt vor Sonnenaufgang. Mit ihrem schnellen Flug erreichen Abendsegler Geschwindigkeiten bis zu 50 km/Std. Die Flughöhe beträgt 10 - 40 m und höher. Sie fliegen gradlinig mit schnellen Wendungen und Sturzflügen. Das Flugbild läßt lange, schlanke Flügel und eine keilförmige Schwanzflughaut erkennen. Abendsegler jagen über Wiesen, Seen, Müllplätzen und über Baumkronen bis zu sechs und mehr Kilometer vom Quartier entfernt | 
| Nahrung: | In der Hauptsache Fluginsekten wie Köcherfliegen, Käfer, Schmetterlinge. | 
| Besonderheiten: | Bei sozialen Konflikten präsentieren die Abendsegler ihre stark riechende (starker Moschusgeruch) Buccaldrüse, indem sie den Mundwinkel öffnen. | 
  
Die
Fransenfledermaus ist eine mittelgroße Art. Der Hinterrand
der
Schwanzflughaut ist mit gekrümmten, steifen Haaren ("Fransen")
besetzt. Das Ohr ist relativ lang, der Ohrdeckel (Tragus) spitz, etwas
länger als die halbe Ohrlänge. Das Fell ist lang,
locker, die
Haarbasis dunkelgrau, auf dem Rücken hellgrau gefärbt
mit nur
geringer bräunlicher Tönung, auf der Unterseite
weißgrau. Die Füße sind klein.| Braunes Langohr Größe 42 - 53 mm Spannweite 240 - 285 mm Gewicht 4,6 - 11,3 g Daumen >6 (6,5 - 8,4) mm  | 
      Graues Langohr 41 - 58 (60) mm 255 - 292 mm 5 - 13 g < 6 mm  | 
    
Die
Rauhhautfledermaus ist eine Waldfledermaus, die sowohl in feuchten
Laubwäldern als auch in trockenen Kiefernforsten vorkommt.
Während des Sommers ist sie vorwiegend im nördlichen
Mittel-
und Osteuropa zu finden (Ostdeutschland, Polen bis zum Baltikum),
für die Niederlanden gibt es auch Wochenstuben Nachweise.
Regelmäßige Winternachweise gibt es für
England (mildes
Klima, kaum bis kein Frost).
Im
Dezember des vergangenen Jahres erhielt ich einen Anruf aus
Köln.
Ein Mitarbeiter der Kölner Messe hatte in einem Raum der Messe
eine lethargische aber noch lebende Fledermaus gefunden. Nachdem ich
ihm Hinweisen zur Erstversorgung des Tieres gegeben hatte, verabredeten
wir uns für den kommenden Morgen an der Messe in Deutz zur
Übergabe des Tieres. Alles lief so wie verabredet. Die
vorsichtige
Untersuchung des Tieres erwies, dass die Fledermaus keine Verletzungen
hatte. Sie war fitt und hatte ihr normales Gewicht. Ihr Fell wirkte wie
mit Mehl bestäubt, der Findling war eine Zweifarbfledermaus
(s.
Foto).